Kardiologische Gemeinschaftspraxis Dr. Hüting, Bad Oeynhausen
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Patienten fragen - der Kardiologe antwortet Nr. 27 Koronare Herzkrankheit
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Herzinfarkt
 
Bitte beachten Sie: 
Diese Ratschläge gelten keinesfalls als endgültige Medikation. Sie sollen für Sie außer allgemeiner Information nur einen Anhaltspunkt bieten, wann Sie sich spätestens an Ihren Hausarzt bzw. Kardiologen wenden sollten!

Plötzlicher Herzinfarkt - wie kann man den Nächsten verhindern?
12.12.05

 

Mein Mann (66 Jahre) hatte im Februar diesen Jahres einen Herzinfarkt. Im Uniklinikum wurden ihm zwei Stents eingesetzt. Anschließend ist er für 3 Wochen zur Kur gefahren. Jetzt geht es meinem Mann wieder gut, trotzdem mach ich mir große Sorgen.

Beide sind wir jedes Jahr zum Kardiologen zur Vorsorgeuntersuchung gegangen (Blutsenkung, 24h-EKG, Echo, Fahrradfahren), nie wurde bei einem Mann etwas festgestellt und er hatte auch nie Beschwerden.

Nun, wie aus heiterem Himmel der Infarkt. Es wurden ihm 2 Stents gesetzt. Wie kann man nun aber verhindern, oder früh genug erkennen, ob die Gefäße wieder verstopfen? Augenscheinlich doch durch diese gängigen Methoden (Echo, EKG) nicht.

Eine korrekte und klare Antwort vom Hausarzt (Kardiologe) haben wir noch nicht bekommen.

Der Cardiologe:   

 

Leider entstehen 60% der Infarkte auf dem Boden (fetthaltiger) Plaques, die zunächst das Gefäß nicht einengen und somit nicht erkennbar sind. Diese Plaques können dann an der Deckplatte aufreißen, es können sich Thromben auflagern und zum akuten Verschluss des Gefäßes mit Infarkt führen. Solche Ereignisse sind leider nicht - auch nicht mit Katheter - vorhersehbar.

Ihr Mann sollte Sport treiben und die Risikofaktoren bekämpfen, das ist das Beste, was er tun kann.

Lohnt es sich wegen des geringen Infarkt-Risiko ein Statin einzunehmen?
03.02.05

 

 

 

 

Ich bin weiblich, 70 Jahre alt, körperlich und geistig sehr aktiv und lebe seit 15 Jahren laktovegetarisch. Außer Gelenkproblemen (Arthrose) habe ich keinerlei gesundheitlichen Probleme und war praktisch nie krank. Meine Blutfettwerte sind sehr hoch: d.h. Gesamtcholesterin 296 mg/dl, LDL-Cholesterin 201 mg/dl, Triglyceride 181 mg/dl, mein HDL-Cholesterin ist mit 59 mg/dl gut!
Mein systolischer Blutdruck war kürzlich 160 vor einem Belastungs-EKG, stieg während der Belastung auf 170 an und fiel nach einer kurzen Ruhepause auf 120. Ich habe nie erhöhte Blutzuckerwerte gehabt, nie geraucht, meine Eltern hatten keine Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Ich bin 1, 72 m groß und wiege c. 74 kg (Bemühungen durch low fat diet abzunehmen verliefen erfolglos).

In einem auf der Framingham-Studie basierenden Risiko-Test liegt meine Gesamtpunktezahl zwischen 17 und 20, je nachdem, ob ich bei Blutdruck 120 eingebe (gemessen nach dem Belastungs-EKG ) oder 160 (gemessen vor dem EKG)

Alter .....................70 ........................14 Punkte
Ges.-Cholesterin >280 ......................... 2 Punkte
HDL.......................59 ......................... 0 Punkte (bei > 60 wären es sogar minus 1 Punkt)
Blutdruck..........160 (vor Belastungs-EKG).. .4 Punkte
bzw. ................120 (nach Belastungs-EKG).1 Punkt (der zuverlässigere Wert??)

Mein Risiko, in den nächsten 10 Jahre einen Herzinfarkt zu erleiden oder an KHK zu sterben, beträgt nach der Tabelle 5 -11%. Wenn das Gesamtcholesterin durch die Einnahme eines Statinpräparates auf 200 mg/dl gesenkt würde, würde die Gesamtpunktezahl zwischen 15 und 18 Punkten liegen, das Risiko also zwischen 3 - 6%.

Lohnt es sich, wegen dieser geringfügigen Senkung des an und für sich schon geringen Herzinfarkt-Risikos ein Statin-Präparat einzunehmen, wie mir mein Arzt empfiehlt?

Der Cardiologe:   

 
Zur Beantwortung der sehr berechtigten Frage würde ich mir den Gefäßzustand am Beispiel der sehr gut darzustellenden Kopfgefäße ansehen. Diese Untersuchung (Duplex-Schall der Carotiden) kann Ihr niedergelassener Kardiologe durchführen. Ansonsten tendiere ich
eher zu "watchful waiting" bei der von Ihnen beschriebenen
Konstellation.

Psychisch bedingte Herzinfarkt-Symptome
31.03.04

 

 

 

Mein Vater ist vor 4 Wochen mit 71 Jahren unerwartet an einem Herzinfarkt verstorben. Seit diesem Zeitpunkt treten bei mir sämtliche Herzinfarkt-Symptome wie Druckgefühl in der Brust, Stechen in der Brust, Kloss im Hals, Schmerz im linken Arm, teilweise leichter Schwindel... auf. Zudem habe ich kaum Appetit und leide teilweise unter Schlafstörungen.

Mittlerweile achte ich so auf meinen Körper, dass jedes kleine Pieken beobachtet wird, ich mich hineinsteigere und sich die Symptome folglich verschlimmern. Zeitweise habe ich keine Symptome, den größten Teil des Tages tritt jedoch das eine oder andere auf. Zwischenzeitlich war ich 2 mal zu EKG und Blutuntersuchung in der ersten Hilfe im Krankenhaus, hinzu kommen weitere EKGs beim Hausarzt, sowie Belastungs-EKG und Herzsonographie beim Kardiologen. Alles ohne auffälligen Befund.

Kann es sein, dass das meine Art der Trauerbewältigung ist, ich mich da in etwas hineinsteigere und den Befunden einfach vertrauen muß oder gibt es noch weitere Untersuchungen, die ich durchführen sollte? Mein Vater hatte mit Beschwerden auch eine Woche vor seinem Tod; EKG und Blutuntersuchung waren ohne Befund. Das verunsichert mich ein wenig.

Ich bin 27 Jahre; 1,75 m; 63 kg, treibe mehr oder weniger regelmäßig Sport und hatte bisher eigentlich immer einen optimalen Blutdruck um die 120/80. Im Krankenhaus erreichte ich letztens kurzzeitig einen Wert von 170/120, der dann auch wieder abfiel, als ich ruhiger wurde. Einige Tage war er bei Eigenmessung zu Hause erhöht 130/140 zu 90/100, beim Arzt jedoch wieder normal.

Der Cardiologe:   

In Ihrem Fall liegt die Annahme einer psychischen Ursache sehr nahe. Dennoch ist es wichtig, daß Sie sich vergewissern, daß die Herzbefunde in der Untersuchung beim Kardiologen normal sind. Dieses würde ich auch im Bedarfsfall wiederholen: Oft hift eine überwachte und wiederholte Ergometrie mit maximaler Belastung, daß man sich selbst wieder etwas zutraut.

Besteht bei Rauchern mit normalem Blutdruck auch ein Infarkt-Risiko?
31.03.04

Ich habe eine allgemeine Frage zum Thema Herzinfakt bzw. -erkrankungen:

Dass Rauchen das Risiko auf Herzinfakt erhöht ist mir schon klar. Rauchen erhöht ja auch den Blutdruck. Was ist jedoch, wenn man zwar Raucher ist, der Blutdruck, Puls sowie Pulsdruck niedrig oder normal sind? Kann der Blutdruck allein eigentlich aussagen, ob das Herzinfaktrisiko erhöht ist?

Der Cardiologe:   

Gefäßkrankheiten sind multifaktoriell bedingt. Hierfür hat Dr. Kannel aus Framingham bei Boston - nach seinen Angaben eigentlich sogar seine Ehefrau - in den 50er Jahren den Terminus "Risikofaktoren" geprägt. Die Wertigkeit ist unterschiedlich, wie die Ausprägung, und addiert sich natürlich. Auch Rauchen allein ist ein starker Risikofaktor ... !!!

Rhythmusstörungen nach Infarkt
14.01.04

Mein Vater (73) hatte letzte Woche einen akuten Hinterwand-Infarkt. Gott sei Dank wurde er in relativ kurzer Zeit ins Krankenhaus eingeliefert und die üblichen Maßnahmen (Katheder, Infusionen, Medikamente... ) wurden schnell eingeleitet.

Jetzt geht es ihm so weit recht gut und er wurde nach drei Tagen von der Intensiv- auf die Überwachungsabteilung verlegt. Anfangs hatte er noch sehr starke, jetzt nach 6 Tagen noch zeitweise Herzrhythmusstörungen mit veränderter Pulsfrequenz von 50 bis 140 Schlägen/min. Bisher durfte er auch noch nicht aus dem Bett aufstehen.

Meine Frage ist, ob Herzrhythmusstörungen nach einem Herzinfarkt "normal" sind und wie "gefährlich" sie sind?
Wie ist die Tatsache, dass er noch nicht aufstehen darf, zu bewerten?

Der Cardiologe:  

Rhythmusstörungen in der Peri-Infarkt-Phase sind häufig und können durch die akute Durchblutungsstörung bedingt sein, können aber auch über längere Zeit nach dem Infarkt weiterhin auftreten. Manchmal sind sie Zeichen von Durchblutungsstörung, manchmal auch von schlechter Herzfunktion oder von Klappenproblemen. Die Gefährlichkeit kann nur im Gesamtbild beurteilt werden.

Sie sollten das weitere Vorgehen mit dem behandelnden Kardiologen besprechen.

Schwangerschaft nach Infarkt?
17.09.2002

Im Juli 99 habe Ich jetzt 26 Jahre einen Vorderwandinfarkt erlitten und die Diagnose Coronare Eingefäßerkrankung bekommen , die PTCA der RIA distal war nicht erfolgreich.Meine Frage lautet wie Gefährlich wäre eine Schwangerschaft für mich ? Ich weiß zwar das es nicht ganz ungefährlich ist aber würde doch gerne genaueres Wissen !Ich nehme die Medikamente Herz Ass , Biso Puren (Betablocker) und Nitrate sowie Molsidamin. Ich habe schon einen Termin bei meinem Kardiologen aber der ist erst in 4 Wochen und Ich kann Nachts schon nicht mehr schlafen weil mich das Thema sosehr befasst ! Ich bedanke mich schon einmal im Voraus für ihre Antwort !

Der Cardiologe:
 

Natürlich sind sämtliche körperliche Belastungen nach Infarkt riskanter als ohne Infarkt. Das Risiko hängt entscheidend vom Umfang des Infarktes ab und von den noch wirkenden Risikofaktoren, insbesondere während der Schwangerschaft von einer ggf. sich entwickelnden Hypertonie und Flüssigkeitseinlagerung. Sprechen Sie mit Ihrem Kardiologen darüber, er sollte Sie im Verlauf einer Schwangerschaft zusammen mit Ihrem Gynäkologen begleiten.

Angina pectoris im hohen Alter
17.09.2002

Ich habe folgende Frage: Bei meinem Opa (86 Jahre) wurde Angina pectoris diagnostiziert. Nach einem 14-tägigen Krankenhausaufenthalt ist er auf eigenes Risiko nach Hause gegangen und wird jetzt vom Hausarzt betreut. Nach Aussage des Krankenhauses, hatte er zwei leichte Herzinfarkte. Seit er zu Hause ist, geht es ihm sichtlich besser. Er benutzt das Medikament Corangin Nitrospray, wenn er schmerzen in der Brust hat; die auch häufiger auftreten. Er ist sehr eigenwillig und wird sicherlich kein Krankenhaus mehr aufsuchen. Meine Frage: Gibt es eine Steigerung von diesem Spray bzw. etwas vergleichbares oder bessere Medikamente?

Der Cardiologe:
 

Ihr Opa sollte sich trotz fortgeschrittenen Alters einem niedergelassenen Kardiologen in der Nähe in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt anvertrauen. Mit medikamentöser Therapie lässt sich heute viel erreichen. Voraussetzung ist allerdings eine gründliche Diagnostik.

Familiär erhöhtes Infarktrisiko
17.09.2002

Meine Mutter erlitt mit 65 einen Herzinfarkt. Dies habe ich noch nicht so ungewöhnlich empfunden. Nun hatten meine beiden Brüder innerhalb der letzten 2 Jahre auch jeweils einen Herzinfarkt. Meine Brüder waren im Alter von 45 und 48. (Alle 3 Herzinfarktpatienten haben überlebt).

Jetzt habe ich natürlich Angst, dass dieses Risiko familiärer Natur ist. Zu welchen vernünftigen Schritten raten Sie mir? Ich bin weiblich und 39 Jahre alt.

Der Cardiologe:
 

Sie haben sicherlich ein erhöhtes persönliches Risiko. Sie sollten Ihre Brüder und Ihre Mutter fragen, worin deren Risiko besteht und sich diesbzgl. untersuchen lassen. Weiterhin würde ich mit einmal pro Jahr unabhängig hiervon beim niedergelassenen Kardiologen zu einer Vorsorgeuntersuchung vorstellen.

Herzbeutelverkalkung und Rechtsherzinsuffizienz nach Infarkt
27.06.2002

Mein Mann hatte am 7.2.02 einen schweren Vorderwandinfarkt. Dadurch hat eine Linksherzschädigung. Bein Rö-Thorax wurde eine Herzwandverkalkung festgestellt. Mein Mann hatte kein Hypertonie, die Chol/ HLD / LDH-Werte waren etwas erhöht bzw. erniedrigt, Homocystein 12, 3, er hatte nie Herzbeschwerden, Atemnot etc. Nun wurde in der AHB eine schwere Reherzinsuffizienz festgestellt. Wodurch kann das kommen. Wie kann ohne Symptome eine Herzwandverkalkung entstehen. Was ist eine Herzwandverkalkung ? Mein Mann ist 52 Jahre alt.

Der Cardiologe:
 

Eine Herzwandverkalkung (Herzbeutelverkalkung – falls dieses hiermit gemeint ist) entsteht infolge von Entzündungsprozessen, etwa nach Tbc oder anderer chronisch schwelender Entzündungen. Therapeutisch können Medikamente zur Herzentlastung und Rhythmusstabilisierung wichtig sein, manchmal muss man auch die Kalkschale wegoperieren – häufig schwierig und manchmal auch unbefriedigend bgzl. des Ergebnisses.

Eine Rechtsherzinsuffizienz kann Folge von Lungenerkrankungen mit Lungenüberblähung sein (Lungenemphysem, Asthma, Lungenfibrose o.ä.). Hier ist eine optimale Kooperation zwischen Kardiologen und Pneumologen wichtig.

Tödlicher Herzinfarkt - warum?
07 05.2002

Mein Mann ist vor 6 Wochen nach einem Herzinfarkt gestorben. Er hatte nie Herzbeschwerden, war kein Raucher, trieb Sport. Seinen hohen Blutdruck hatte er mit Hilfe der Medikamente im Griff. Cholesteringehalt war etwas erhöht, aber durch Diät in normale Bereiche zu senken. Sein Herzinfarkt kam für uns völlig überraschend im Urlaub.1 Woche vor seinem 65. Geburtstag und dem Beginn der Rentezeit.

Plötzliche Brustschmerzen verbunden mit ungewöhnlich hohem Blutdruck(190/110) veranlassten uns sofort in die Klinik zu fahren. Es ging ihm noch gut. Dann rang er plötzlich nach Luft, 2-3x -----und er war bewusstlos. Obwohl wir schon 45 Minuten nach Auftreten der 1. Beschwerden in der Klinik waren, konnte man ihn nicht mehr zurückholen

Meine Frage lautet: Gibt es eine medizinische Erklärung dafür, warum das passiert, wenn der Körper in Ruhe ist und nicht im Stress.

Der Cardiologe:
 

Ein auch schweres Infarktereignis kann völlig unabhängig von äußeren Einflüssen auftreten, also auch in völliger Ruhe. Manchmal ist auch eine sofortige Intervention nicht in der Lage, Patienten in solcher Lage zu retten, so dass man als Angehöriger fassungslos dasteht.

Herzinfarkt und Schlaganfall nach Reanimation?
26.02.2002

Hinterwandinfarkt mit Reanimation am 23. Jan 2002, Uhr 2:30, weiblich, * 78 J. - Schlaganfall?

Wir sind ganz verzweifelt, unsere Mutter hatte nach brennendem Schmerz in der Gegend der Speiseröhre noch im Notarztwagen einen Hinterwandinfarkt der rechten Herzseite durch Blutgerinnsel und musste reanimiert werden.

Im Krankenhaus wurde sogleich eine Katheteruntersuchung vorgenommen und das Gerinnsel vollständig entfernt. Es wurde ein Stift gesetzt. Die körperlichen Funktionen sind einwandfrei. Kräftige Spontanatmung und kein Kammerflimmern. Sie kommt aber nicht zu Bewusstsein. Die Augen sind seit heute geöffnet, blicken aber ins Leere. Gliedmaßen werden nicht bewegt.

Ein CT zeigte heute keine Blutungen im Gehirn. Sie wurde nie wegen Herzerkrankungen behandelt, es gab keine Anzeichen, außer eines etwas schlechteren Aussehens in den letzten Tagen davor. Sie war immer äußerst fit. Trank keinen Alkohol, rauchte nicht und hatte auch kein Übergewicht.

Vermutungen, dass durch die Reanimation mit Elektroschock ein leichter Schlaganfall ausgelöst wurde, wurden seitens der behandelnden Ärzte angegeben. Welche Erfahrungen könnten Sie in so einem Fall weitergeben?

Der Cardiologe:
 

Die Erholung nach oder bei einem Schlafanfall ist sehr individuell unterschiedlich, auch der zeitliche Verlauf, und oft nicht vorhersehrbar. Allgemein kann gesagt werden, dass auch nach längerer Zeit, manchmal auch nach Jahren, noch Verbesserungen erwartet werden können. Das Wichtigste ist also die Hoffnung zu bewahren. Sprechen Sie mit den behandelnden Ärzten !

KHK und Linksschenkelblock
28.09.2001

Bei meiner Mutter, sie wird nächstes Jahr 80 Jahre alt - sie leidet unter Angina Pectoris, hat einen Linksschenkelblock, Blutdruckprobleme, ist zuckerkrank, soll jetzt eine Herzkatheter-Untersuchung gemacht werden. Mit Medikamenten kann man ihr nicht mehr weiterhelfen, sie bekommt schon die Höchstdosis. Es wurde eine kardiologische Untersuchung vorgenommen, nach der man ihr mitteilte, das Risiko eines Infarktes sei groß und es gäbe nur noch diese Möglichkeit. Sie ist sehr ängstlich und verunsichert und möchte diese Untersuchung eigentlich nicht machen lassen. Wie groß ist das Risiko? Und wie sind die Aussichten auf längerfristigen Erfolg?

Der Cardiologe:
 

Beim Linksschenkelblock ist die nicht-invasive Diagnostik unzuverlässig, bei Diabetes und Angina pectoris Symptomatik ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein therapiebedürftiger Befund zu erwarten. Insofern erscheint der Rat einer Invasivdiagnostik sinnvoll und leider wohl unumgänglich als Grundlage für eine rationale Therapiestrategie. Das Risiko hängt sehr vom Zustand des Patienten und seiner Gefäße ab, eine generelle Angabe ist hier nicht möglich. Sicher ist aber der Nutzen bei richtiger Indikationsstellung größer als das Risiko.

Plaques
28.02.2001

Nach der letzten Koronarangiographie im Nov.2000 wurde mir auf Anfrage eine Kopie des Befundes zugeschickt. Diagnose: Diffuse Koronarsklerose bei massiver, familierer HLP, behandelte arterielle Hypertonie. Bei bekannter Gefäßsklerosierung (Herzk.vor 10 Jahren) hatte ich vermehrt Angina Pektoris beschwerden so dass eine Recoronarangiografie erforderlich war. Distaler Hauptstamm Stenose ca.30% mit Übergang in die proximale RCX, LAD und ein großangelegten Rarnus intermedius als Trifurkationstenose. Diffus verändertes Kranzgefäßsystem ohne weitere signifikante Einengung. Spasmus am Ostium der RCA, der sich auf Nitro bessert. Es verbleibt eine ca. 30% Ostiumstenose. Die Pat.ist durch abgangsnahe proximale Gefäßplaques als potentiel gefährdet einzustufen. Sie sollte engmaschig überwacht werden. Ich bin 48 Jahre alt. Im August 2000 Shunt-OP und seit Ende Sept. LDL-Apherese 1mal wöchentlich. Die Angina Pectoris-Beschwerden sind weiterhin da und bei Belastung habe ich Luftnot. Wie sehen Sie die Diagnose? Wie soll ich mich verhalten? Bilden sich die Plaques zurück und wie gefährdet bin ich? Soll ich mich in Bad Oeynhausen vorstellen? 

Der Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. Heribert Brück, Erkelenz, beantwortet

Aufgrund des vorgelegten Katheterberichtes kann man Ihnen eigentlich kaum etwas anderes empfehlen, als sowieso schon geschieht. Wichtig ist die CSE-Hemmer-Medikation (Sortis) und die Apherese, ob die Plaques sich zurückbilden kann man jedoch nicht vorhersagen, aber wenn sie nicht weiterwachsen, ist es ja auch ein Erfolg. Sollten Sie weiter Beschwerden haben, könnten an der übrigen Medikation noch Änderungen vorgenommen werden, das sollten Sie dann mit Ihrem Kardiologen besprechen. Soweit Sie beschwerdefrei sind kann man Ihnen nur raten, regelmäßig Sport zu treiben, mindestens dreimal pro Woche für mindestens 30 Minuten eine Ausdauersportart.

Muskelblockierung - Herzinfarkt?
15.02.2001

Ich bin 35 Jahre, 63 kg, sportlich einigermaßen fit, jedoch sicherlich sehr  gestresst (berufstätig, 2 1/2 jährige Tochter, ehrenamtlich sehr aktiv). Vor  fünf Wochen habe ich einen stechenden Schmerz in Höhe des Brustbeines rechts  im Rücken verspürt. Der Schmerz breitete sich über das rechte Schulterblatt  bis in den Arm aus. Nachdem meine Muskeln im Arm verrückt spielten und  anfingen zu zittern, bin ich dann zum Orthopäden gegangen. Mittlerweile sind  der re Ringfinger und der kleine Finger fast taub. Da Schmerzmedikamente  nicht anschlugen, Spritzen in den Rücken nur bedingte Besserung versprach  (was die Rückenschmerzen angingen), wurde eine Ausschlußdiagnostik  gestartet.  Kein Bandscheibenvorfall, die Nervenbahnen sind soweit in Ordnung. Magen,  Leber, Galle, Niere sind ebenfalls in Ordnung. Der Orthopäde und auch mein  Internist meinten jetzt, es könnte sich um einen Herzinfarkt gehandelt  haben,  da die Blockierung des 6. Wirbels bei nachlassen einer Schmerzspritze immer  wieder auftritt. Jetzt ist erst einmal ein Belastungs-EKG geplant. Bisher  habe ich immer nur von Schmerzen der li. Seite gehört und gelesen, können  sich Symptome auch auf der re. Seite zeigen?

Der Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. M. Kuklinski, Aalen, beantwortet

Vom Herzen ausgehende Schmerzen sind zwar typischerweise links, müssen es aber nicht sein. Dennoch halte ich aufgrund Ihrer Schilderung eine Ursache im Bereich der Herzens für weniger wahrscheinlich, dies ist aber natürlich auf die Ferne nicht sicher zu sagen. Neben dem EKG und Belastung-EKG sollte vielleicht auch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens gemacht werden (Echokardiographie). Wenn alles unauffällig ist wird man wohl davon ausgehen können, daß die Beschwerden mit dem Herzen nichts zu tun haben. -

Angiographie mit Dilatation
15.02.2001

Hilfe! mein Vater liegt seit vorgestern auf der Intensivstation. Nach eingehender Diagnostik, wurde eine Angina pectoris festgestellt. Vorgeschichte: Bluthochdruck mit medikamentöser Behandlung - Beta-Blocker und Blutverdünnungsmittel, langsame Absetzung auf ein homöopathisches Mittel (alles mit ärztlicher Begleitung). Seit ca. 1 Monat kam eine ganz akut auftretende chronische Bronchitis, die ebenfalls durch Medikamente behandelt wurde, hinzu: Flutide forte, Bronchospray novo, Berotec N 100mg. Mein Vater ist Jahrgang 1938. Soeben habe ich mit dem Krankenhaus mich nach dem Stand erkundigt: er wird spätestens in einer Stunde auf eine der regulären Stationen (Innere?) verlegt. In ca. 1 Woche soll er nach Wuppertal zur Angioplastie verlegt werden. Mein Vater hat diesbezüglich keinerlei Bedenken und um es gelinde zu sagen " volles Gottvertrauen". Meine Mutter und ich hingegen sind da skeptischer und würden uns vorab mehr Fachkompetente Antworten wünschen und und und. 
Hauptfrage ist an dieser Stelle: " Ist eine solche Operation dringend erforderlich und welche Alternativen sind überhaupt gegeben?" 
Ferner: " Wie sicher und anhaltend sind diese Alternativen?"
"Ist die Wuppertaler-Klinik eine mit ausschließlich statistisch schwarzen Zahlen, die geeigneteste bzw. ausreichendste Klinik für diese Art von OP?"
" Welche Risiken gehen mit einer solchen OP einher und wie oft treten diese auf?" 
Laut Krankenhaus soll er nach der og. OP wieder zurück verlegt werden. "Wieso kann er nicht unter den Fachärzten in Wuppertal bis zur völligen Genesung verweilen?" 
Auf eine schnelle zur Hilfe eilenden Antwort von Ihnen wartend, da die Zeit drängt, verbleibe ich
....

Der Cardiologe:

Eine Angiographie (Herzkatheter) erscheint zur Abklärung unerlässlich, ggf. dann auch mit der Möglichkeit einer Dilatation im Rahmen des Eingriffs. Leider kann ich Ihnen nicht sagen, wie die Wuppertaler Klinik ausgestattet ist. Sie sollten dies mit den Kollegen vor Ort vorher ausführlich besprechen. Eine Operation wird - falls erforderlich - sicherlich in einem entsprechend ausgestatteten Herzzentrum durchgeführt werden. Hier ist der Standard innerhalb Deutschlands weitgehend angeglichen. Bezüglich Detailfragen halte ich eine Kooperation mit den betreuenden Kollegen für ganz wesentlich. Lassen Sie sich die Befunde (ggf. Katheterfilm) zusammen mit Ihren Eltern demonstrieren und das Vorgehen demonstrieren.

Syndrom x
14.02.2001

Was ist ein Syndrom X?

Der Cardiologe:

Ein Syndrom x ist ein vor einigen Jahren viel gebrauchter Begriff, ist etwas  aus der Mode gekommen: Hiermit sind eine klinische Symptomatik und EKG-Veränderungen wie bei koronarer  Herzkrankheit (Verengung der großen Herzgefäße) gemeint, wobei aber durch  Koronarangiographie eine Einengung der großen Gefäße ausgeschlossen ist. Es  bleiben mögliche Veränderungen der kleine Gefäße als Ursache, diese sind in der  Regel weder zu beweisen noch sicher zu belegen. Unter der Vorstellung einer  Mikroangiopathie versucht man die Endothelfunktion zu verbessern, etwa durch  CSE-Hemmer (Statine, Fettsenker). Untersuchungen durch PET konnten eine  Verbesserung der Durchblutung im Rahmen dieser Therapien belegen.

Schmerzen nach Herzinfarkt 
23.11.2000

Meine Tante hatte  Mitte Juni einen Herzinfarkt obwohl sie erst 47 Jahre alt ist. Nach diesem Infarkt besuchte Sie eine ambulante Kur und war auch schon zum Herzkathetern und zur Myokardperfusions-
szintigraphie
. Zur Zeit plagen sie aber leichte Schmerzen in der Herzgegend (aber auch im linken Arm). Hinzu kommen große Angstgefühle vor einem Reinfarkt. Sie ist auch in Behandlung beim Kardiologen gewesen und und danach wieder zum Hausarzt überwiesen welcher die medikamentöse beste Einstellung noch testet, da Blutdruck zwischen 90/65 bzw. 110/70 laufend schwankt. Puls liegt bei zwischen 60 und 65.

Könnten Sie mir bitte einen Tipp geben, wie ich weiter verfahren soll?? Des weiteren würde ich gerne wissen, wo man kostenlosen Informationsmaterial bekommt, oder wo Beiträge zu diesem Thema stattfinden.

Der Cardiologe: 
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. M. Kuklinski, Aalen, beantwortet

Nach Ihren Angaben ist nicht zu entscheiden, ob es sich um Zeichen einer erneuten Durchblutungsstörung handelt oder um andere beschwerden, die nichts mit dem Herzen zu tun haben. Beides ist möglich. Ihre Tante sollte sich nochmals bei Ihrem Kardiologen vorstellen, um dies klären zu lassen. Er kann Sie auch über lokale Möglichkeiten informieren.

Herzinfakt durch Angst 09.11.2000

Ich bin 36 Jahre alt , wiege 86 kg , treibe 1 - 2 mal in der Woche Sport. Ich habe im Moment sehr viel Streß und habe Angst einen Herzinfakt zu bekommen. Deshalb meine Frage, kann man durch Angst einen Herzinfakt bekommen ?

Ich war vor 6 Monaten bei einen Cardiologen, der hat ein EKG ( Ruhe ) , ein Ultraschall und ein Belastungs-EKG gemacht Befund alles okay. ( Puls Okay, Colesterin 240) Ab und zu habe ich einen kurzen Stich am Brustbein, er mein das käme von der Wirbelsäule ( ich sitze viel am Schreibtisch ) Bei Belastung ( Sport ) habe ich nie Probleme und bei Stress auch nicht.

Wenn ich sehr viel Angst habe , habe ich ab und zu auch mal ein Ziehen in der Brust. Was kann das sein ?

Der Cardiologe: 
Diese Anfrage wurde von Herrn
Dr. Heribert Brück, Erkelenz, beantwortet

Zur Beurteilung Ihres individuellen Risikos für eine Herzkranzgefäß-
erkrankung wären einige weitere Informationen erforderlich: z.B. wie ist der Blutdruck, kommen in der Familie bei jungen Leuten Herzinfarkte vor, wie groß sind Sie bei dem Gewicht von 86 kg? Siehe dazu auch auf den Patientenseiten von www.cardiologe.de die Rubrik Risikofaktoren.

Generell kann man jedoch sagen, daß es gegen eine vorliegende Herzkranzgefäßerkrankung spricht, daß Sie beim Sport keine Beschwerden haben, denn gerade bei körperlicher Belastung würde man ansonsten Beschwerden erwarten. Auch kann Angst alleine keinen Herzinfarkt verursachen, allenfalls kann der mit der Angst verbundene Streß zu Mechanismen führen (z.B. Erhöhung von Blutdruck und Herzfrequenz), die bei einer bestehenden Erkrankung Beschwerden verursachen. Sie sollten mit Ihrem Kardiologen noch einmal die Problematik besprechen, er wird dann entscheiden können, ob bei einer evtl. Risikokonstellation weitere Untersuchungen erforderlich sind.

Letzte Aktualisierung dieser Seite am 24.01.2014