Kardiologische Gemeinschaftspraxis Dr. Hüting, Bad Oeynhausen
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Patienten fragen - der Kardiologe antwortet Nr. 16 Aortendissektion Mein Vater leidet an einer Aortendissektion. Er wurde nach 2 Wochen aus dem Krankenhaus
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Aortendissektion
 

Bitte beachten Sie: 
Diese Ratschläge gelten keinesfalls als endgültige Medikation. Sie sollen für Sie außer allgemeiner Information nur einen Anhaltspunkt bieten, wann Sie sich spätestens an Ihren Hausarzt bzw. Kardiologen wenden sollten!

Erweiterung der Aorta - was ist die Ursache?
11.12.06

Bei mir wurde eine dilatierte Aorta ascendens (Anm. d. Red.: aufsteigender Teil des Aortenbogens) ein dilatierter Bogen und auch eine dilatierte proximale Aorta descendens (Anm. d. Red.: absteigender Teil des Aortenbogens) festgestellt.

Können Sie mir genaueres darüber berichten und wie kommt es zu dieser Erscheinung, Ursache etc.
Was kann man dagegen tun?
Für Ihre verständnisvolle Antwort danke ich Ihnen zum voraus.

Der Cardiologe:

Erweiterungen der Aorta können arteriosklerotisch, angeboren oder vererbt (durch Bindegewebsschwäche und genetische Bindegewebsanomalien) oder auch durch hohen Blutdruck bedingt sein.

Das Vorgehen ist abhängig von der absoluten Weite sowie auch von der Progression, etwa im transösophagealen oder transthorakalen Ultrachall oder CT des Thorax und muss im Einzelfall klinisch festgelegt werden.

Aortenaneurysma - wie lange hält die Aortenprothese?
13.02.06

 

Bei meinem Mann - 47 Jahre, keine 70 kg bei 1,84m Größe, noch nie Bluthochdruck gehabt (meistens 120/80), keine Probleme mit sonstigen Risikofaktoren wie Cholesterin oder Diabetes, ist ein Aneurysma (Anm. d. Red.: gef. Gefäßerweiterung) der thorakalen Aorta Ascendens festgestellt worden (5,1 - 5,4 cm).

Der Kardiologe rät zu einer OP innerhalb des nächsten halben Jahres. Für uns ist es sehr schwer, die Gefährlichkeit einer solchen Operation einzuschätzen und die Erfolgsaussichten. Auf die Frage meines Mannes, wie lang denn eine Aortenprothese wohl so hält - eine in seinem Alter, wie ich finde, berechtigte Frage - kam die Antwort:"Ein Leben lang" - für Insider ist das vielleicht ein netter Witz, für einen Betroffenen eine blöde Antwort.

Können Sie uns da irgendeine weiterführende Antwort geben?
Auf jeden Fall werden wir eine zweite Meinung einholen und das Problem weiterbehandeln, es wäre aber schön, schon etwas Konkreteres zu wissen.

Der Cardiologe:

 
Eine Rohrprothese wird in der Regel innerhalb eines halben Jahres von Endothel/Gefäßinnenhaut überzogen und wird damit mit Bezug auf die Gefäßeigenschaften nach innen hin zum eigenen Gefäß. Auch dieses Gefäß altert natürlich wie alle Gefäße. Die Rohrprothese selbst dürfte aber keine Probleme machen, wohl aber der zugrundeliegende Gefäßprozess vor und hinter der Prothese. Insofern steht die Kontrolle der Risikofaktoren ganz im Vordergrund.

Über Details der Operation sollten Sie mit dem Operateur sprechen, hier ist der Individualbefund entscheidend.

Erweiterung der Aorta - was ist die Ursache?
23.01.06

Bei mir wurde eine dilatierte Aorta ascendens (Anm. d. Red.: Erweiterter aufsteigender Ast der Aorta), ein dilatierter Bogen und auch eine dilatierte proximale Aorta descendens (absteigender Ast der Aorta) festgestellt.

Können Sie mir genaueres darüber berichten und wie kommt es zu dieser Erscheinung, Ursache etc.?
Was kann man dagegen tun?

Der Cardiologe:

Erweiterungen der Aorta können arteriosklerotisch, angeboren oder vererbt (durch Bindegewebsschwäche und genetische Bindegewebsanomalien) oder auch durch hohen Blutdruck bedingt sein.

Das Vorgehen ist abhängig von der absoluten Weite, sowie auch von der Progression, etwa im transösophagealen oder transthorakalen Ultraschall oder CT des Thorax und muss im Einzelfall klinisch festgelegt werden.

Sind Kalkblagerungen in den Arterien reversibel?
07.01.05

Ich bin leider auch von erhöhten Cholesterin-Werten betroffen und hätte zu diesem Thema zwei Fragen:
1) Kann man den Grad der Ablagerung an den Arterienwänden messen/bestimmen?
2) Sind diese Ablagerungen irreversibel oder kann man sie mit Medikamenten, Bewegung und/oder entsprechender Ernährungsumstellung wieder reduzieren?

Der Cardiologe:

 
Den Grad der Arterienwandverkalkung können Sie relativ repräsentativ und sehr genau im Bereich der Kopfarterien (Carotiden), der Aorta und der Beinarterien (Aa. femorales) sehen. Leider sind Veränderungen in der Regel nicht reversibel, entsprechende Studien sind m.E. nicht zu überzeugenden Ergebnissen gekommen, hier spielt oft in der Befundung viel Good Will oder Wishful Thinking eine Rolle. Ziel muss daher der Stillstand des Prozesses sein: eine Stabilisierung der Membranen sowie das Verhindern einer weiteren Einengung des Gefäßes durch Wachstum der Plaques.

Aortenstenose. Ist eine Op bei einer 97jährigen zu empfehlen?
14.05.04

 

Bei meiner Mutter 97 Jahre alt wurde vor 4 Jahren das erste Mal eine starke Aortenstenose diagnostiziert. Nach Atemnot-Zuständen war sie zu Ostern im Spital, wo durch Entwässerungs-Tabletten alles wieder ins Lot gebracht wurde.

Da sie extrem gesund ist, bis auf die Stenose mit einem Durchgang von 0,4 cm² der Aortenklappe, wurde im Abschlußbefund eine Operation angeregt. Bei ihrem vorigen Krankenhausaufenthalt in einem anderen Spital wurde diese Möglichkeit aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr in Betracht gezogen.

Ist der Vorschlag einer Operation für einen Menschen in diesem Alter überhaupt noch zu überlegen, oder wäre das nur ein Bravourstück um zu zeigen, was medizinisch noch möglich ist?
Wie stehen die Überlebenschancen bzw. mit welchen Risiken wäre in diesem Alter zu rechnen. Sie lebt derzeit allein, kann sich versorgen, geht auch alleine noch kurze Strecken außer Haus, bzw. mit Begleitung auch einkaufen. Was würde sich durch eine Operation noch wesentlich ändern?

Der Cardiologe:

 

Aufgrund des Alters ist ein hohes Risiko, insbesondere eines Schlaganfalles oder einer Verschlechterung des geistigen Zustandes, im Rahmen der Operation zu bedenken. Häufig wird das Alter dann relevant.

Die älteste mir bekannte Patientin wurde mit 90 Jahren operiert. Entscheidend ist der (optimale) Zustand der Patientin und der gute Kontakt zum Kardiologen, sowie dann zum Kardiochirurgen - eine allgemeine Empfehlung kann hier sicherlich nicht gegeben werden.

Aneurysma der Aorta Ascendens. Ist
Schwerbehindertenausweis
berechtigt?

14.05.04

 

Ich bin 42 Jahre alt.
2001 kam ich aufgrund wechselnder EKG-Veränderungen im Vorderwandbereich in stationärer Behandlung ins KH. Hier wurde durch Zufallsbefund ein Aneurysma der Aorta Ascendens festgestellt (Durchmesser 46 mm) und eine bikuspide Aortenklappe. Die Ursache der EKG-Veränderungen konnten nicht geklärt werden. Hierauf wurde ich in Abständen von 1/2 Jahr echokardiogarphischen Kontrollen unterzogen. Im März 2004 kam es zu einem akuten "Vorfall" (erneute EKG-Veränderungen); bei der gleichzeitig durchgeführten Ultrallschalluntersuchung wurde eine Aortendurchmesser von 49 mm festgestellt.

Frage:

2. Kann ich aufgrund meines Berufes (Aussendienst) weiter diese Tätigkeit ausüben, ist eine Tätigkeit im Innendienst ratsam?

1 Berechtigt ein solches Aneurysma von seiner Größe her einen Antrag beim Versorgungsamt auf Ausstellung eines Schwerbehindertenausweises (laut Internet- GDB zwischen 10-50 Prozent)?

Der Cardiologe:

Ihre Fragestellung müsste im Rahmen einer gutachterlichen Beurteilung beantwortet werden, hier kann ich Ihnen leider keine Hilfestellung geben.

Wesentlich hierfür und für das weitere Prozedere sind insbesondere die Veränderung des Aortenwurzeldurchmessers im zeitlichen Verlauf, der Blutdruck, sowie weitere Klappenveränderungen. Für die Beurteilung der Schwerbehinderung gibt es Tabellen und Urteile ...

Aortendissektion und Risiko einer Querschnittslähmung
26.02.2002

Mein Vater wurde bei bekannter Aortenerweiterung ohne Operation entlassen. Die Therapie erfolgte medikamentös. Uns wurde mitgeteilt, daß das Risiko einer Querschnittslähmung nach einer Operation bei 25% bis 30% liegt. Zudem teilte man meinem Vater mit, daß seine Lebenserwartung bei ca. 5 bis 8 Jahren liege.

Der Cardiologe:

Eine Aortendissektion ist ein sehr schwerwiegendes Krankheitsbild, das große Erfahrung vom Chirurgen erfordert. Insbesondere wichtig sind hierbei die Lokalisation und Schwere des Gefäßbefalles, der bekannte klinische (Langzeit-) Verlauf und der klinische Zustand des Patienten. Eine allgemeine Aussage ist somit nicht möglich. Wesentlich kann der Patient durch Reduktion der Risikofaktoren (kein Rauchen, optimale Einstellung der Risikofaktoren für Gefäße, Gewichtsregulation, Blutdruckregulation) zu einer Verbesserung der Prognose beitragen.

Aortendissektion

Mein Vater hatte eine Ablösung eines Teils der Innenwand der Aorta. Da ich in herkömmlichen Büchern zu diesem Thema nichts gefunden habe, wende ich mich mit der Bitte um Informationsmaterial oder Literaturhinweise an Sie.

Der Cardiologe:

Eine Ablösung eines Teils der Innenwand der Aorta - im Fach-Vokabular Aorten-Dissektion (Zerreißung der Aortenwand) ist in der Regel eine lebensgefährliche und deshalb sehr intensiv zu diagnostizierende und behandelnde Erkrankung.

Bei Verkalkungen der Aorta, aber auch bei Bindegewebs-
schwäche (etwa beim Marfan-Sydrom) oder durch Schleudertraumen (Autounfall) kann es zu einem Aufreißen der Innenhaut (Intima) der Aortenwand kommen. Hierdurch wird ein kleines Loch in der Aortenwand frei, durch das Blut zwischen die Intima und Media (mittlere, muskelkräftige Schicht der Aortenwand) gelangt und sich zwischen diesen Blättern der Aortenwand weitergräbt. Entweder sucht sich der Blutstrom dann einen Weg erneut durch die Innenwand zum Gefäßlumen (Innenseite des Gefäßes) oder weitet die Gefäßwand nach außen auf, so dass es im Extremfall zum Platzen der Aorta kommen kann. Hierbei kann der Betroffene verbluten - es kann aber auch zur Deckung dieser Austrittsstelle durch das umgebende Gewebe kommen (gedeckte Perforation).

Diagnostisch stehen hierbei im Vordergrund das Schluckecho (transoesophageale Echokardiographie), die CT und Kernspin-Untersuchung. Die Gefäßdarstellung durch Herzkatheter ist als diagnostisches Instrument etwas in den Hintergrund gerückt. Wichtig ist hierbei eine enge Zusammen-
arbeit zwischen Radiologen, Kardiologen und Herzchirurgen. Nur hierdurch kann der optimale Zeitpunkt für eine eventuell erforderliche Operation bestimmt werden. Auf jeden Fall aber sind engmaschige Kontrollen erforderlich - in Abhängigkeit vom Befund. Wichtig sind auch unterstützende Maßnahmen wie Blutdruckregulation, Stuhlregulation, Sedierung.

Letzte Aktualisierung dieser Seite am 24.01.2014